Ausblick Immobilienmarkt Österreich 2020: Stabilität in der Mitte Europas
– Wirtschafts- und Wachstumsperspektiven der Alpenrepublik weiterhin ausgezeichnet
– Wohnimmobilien in Wien und Graz besonders attraktiv
– Österreich als wertvoller Bestandteil einer breiten sicherheitsorientierten Anlagestrategie
Von Dr. Manfred Wiltschnigg und Marco Kohla, Managing Partner bei GalCap Europe
Wien, 16. Dezember 2019 – Österreich gilt zu Recht als stabiler und attraktiver Wirtschaftsstandort, geprägt durch ein verlässliches Rechtssystem und ein ausgezeichnetes ökonomisches Umfeld mit hoher Produktivität. Positive Arbeitsmarktdaten sowie ein geringer Verschuldungsgrad der Volkswirtschaft tragen dazu bei, dass Österreich im internationalen Vergleich hervorragend abschneidet. Aktuell leben rund 8,8 Millionen Menschen in Österreich, dies bei weiterhin stark steigender Tendenz. Bis 2026 wird die Bundeshauptstadt Wien laut Prognosen die Zwei-Millionen-Einwohner-Grenze erreichen, was einem erwarteten Bevölkerungswachstum von rund sechs Prozent entspricht. Damit wird Wien seine Position als zweitgrößte deutschsprachige Stadt nach Berlin weiter ausbauen. Dank der guten Wirtschaftsdaten, des ausgezeichneten Bildungs-, Kultur-, Gesundheits- und Freizeitangebots und der geringen Kriminalitätsrate belegt die Bundeshauptstadt in der aktuellen weltweiten „Mercer-Studie“ unter 200 Städten bereits zum zehnten Mal in Folge den 1. Platz als lebenswerteste Stadt der Welt. Bis 2070 wird für die gesamte Alpenrepublik ein Bevölkerungswachstum von rund zwölf Prozent prognostiziert. Daraus ergibt sich ein deutlich steigender Bedarf an Neubautätigkeit und eine anhaltend große Nachfrage am Immobilienmarkt.
Wohnimmobilien mit starken Wachstumsaussichten
Der großen Nachfrage in Wien und den Landeshauptstädten wird mit einer gesteigerten Bauleistung begegnet, eine Abschwächung dieses Wirtschaftszweiges ist nicht in Sicht. So zählt etwa der Wiener Wohnimmobilienmarkt zu einem der stabilsten und attraktivsten in ganz Europa. Mieten und Kaufpreise sind im internationalen Vergleich jedoch noch recht günstig. Die Anzahl an Ein- und Zwei-Personen-Haushalten wird in den kommenden Jahren noch deutlicher steigen. Bereits heute beträgt die Quote an Single-Haushalten 45 Prozent. In Wien gelten rund 900.000 Wohnungen als bewohnt, wobei ca. 75 Prozent der Haushalte zur Miete wohnen. Die neue Wiener Bauordnung wird voraussichtlich Beschränkungen für die Errichtung freifinanzierter Wohnobjekte nach sich ziehen und die Umwidmung von weiteren Grünflächen in Bauland erschweren. Für die kommenden Jahre sind jedoch ausreichend gewidmete Baulandreserven vorhanden, so dass Auswirkungen – wenn überhaupt – wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt spürbar sein werden. Die gute wirtschaftliche Situation sowie hohe Sicherheit und soziale Stabilität werden auch im kommenden Jahr für eine weiterhin ansteigende internationale Nachfrage nach Investitionsmöglichkeiten in Österreich sorgen.
Neben der Bundeshauptstadt Wien weist auch die steirische Landeshauptstadt Graz eine außerordentliche Dynamik auf. Graz ist die prozentual am stärksten wachsende Stadt in Österreich und überzeugt durch eine stabile Wirtschaft und ausgezeichnete Bildungseinrichtungen. Aufgrund der starken Zuwanderung und der rund 60.000 Studenten an den Grazer Universitäten entstehen vor allem nach Süden hin neue, attraktive Wohnquartiere. Als weitere österreichische Investitionsstandorte kommen auch die boomende Industrie- und Handelsstadt Linz und die Festspielstadt Salzburg in Frage.
Der demografischen Entwicklung im gesamten Bundesgebiet folgend zeichnet sich für die kommenden Jahre unter anderem eine starke Nachfrage nach Seniorenresidenzen ab, sowohl von der Nutzer- als auch von der Investorenseite her. Dies betrifft in besonderem Maße nicht nur Wien, sondern auch viele Sekundärstädte. Gegenwärtig fehlen in Österreich jedoch noch die professionellen, institutionellen Betreiber für derartige Spezialimmobilien.
Auch Büromärkte entwickeln sich dynamisch
Die österreichischen Büromärkte sind von hoher Vermietungsaktivität und starker Nachfrage geprägt. Aktuell gibt es in und um Wien kaum Leerstände, so dass eine entsprechende Knappheit an verfügbaren Officeflächen herrscht. Im laufenden Jahr wurden überdies nur wenige Büroobjekte neu entwickelt, das Fertigstellungsvolumen lag bislang bei lediglich ca. 50.000 m² Neufläche. Auch für das Jahr 2020 werden nicht mehr als 150.000 m² Neufläche erwartet. Büroimmobilien weisen in Wien und Österreich dennoch ein moderates Mietniveau auf. Dies macht sie weniger anfällig für Rückschläge in möglichen Krisenzeiten. Auf europäischer Ebene liegt Wien mit ca. EUR 26,00/m² p.M. Spitzenmiete durchaus im günstigen Bereich und teilweise deutlich unterhalb der deutschen Top-7-Standorte. Allerdings bewirkten in den letzten Jahren am Investmentmarkt verstärkter Wettbewerb und niedrige Zinsen einen anhaltenden Renditerückgang in allen Immobiliensegmenten. Die Spitzenrendite liegt im Bürobereich aktuell bei etwa 3,5 Prozent.
Fazit: Warum sind Immobilieninvestments in Österreich sinnvoll?
Österreich bleibt auch im kommenden Jahr ein überaus attraktiver Investmentmarkt. Zuverlässige rechtliche Rahmenbedingungen, ein im internationalen Vergleich sehr moderates Mietumfeld und eine noch überschaubare Anzahl an Marktteilnehmern machen Österreich zu einem interessanten, aufstrebenden Investmentstandort. So sind die Transaktionsvolumina in Österreich in allen Assetklassen über die letzte Dekade hin stark angestiegen. Gemäß der „Emerging Trends Europe“-Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) und dem Urban Land Institute (ULI) ist die Marktliquidität inzwischen hoch und die Aussichten sind weiterhin ausgezeichnet. Die Assetklasse Wohnen, aber auch der Wiener Büromarkt rücken damit in den Fokus von immer mehr – insbesondere sicherheitsorientierten – Anlegern.